Heute möchte ich mich den Online Marketing Trends 2014 widmen. In den letzten Wochen habe ich darüber eine Menge gelesen. Angefangen hat es mit diesem Artikel über die Online Marketing Trends 2014 von Robert Weller. Er hat sich auf acht Trends konzentriert und schreibt über diese. Wenig später bin ich allerdings auf diesen Artikel über die Online Marketing Trends im kommenden von ranksider.de gestoßen. Dort wurden 68 Experten befragt, was sie glauben, was nächstes Jahr im Online Marketing ein Trend werden könnte. Der Artikel selber hat über 8.500 Wörter und dementsprechend lange hat es gedauert, ihn zu lesen. Bei meiner weiteren Suche bin ich noch auf weitere Beiträge gestoßen, wo jemand mal die Kristallkugel poliert hat und in die Zukunft geschaut hat. Es handelt sich dabei natürlich nie um absolute Vorhersagen sondern nur um Vermutungen. Betrachtet man die Aussagen in ihrer Gesamtheit, dann kann man da sicher einen eindeutigen Trend ausmachen.
Was werden die Online Marketing Trends 2014?
Wie oben bereits geschrieben habe ich also alle relevanten Beiträge, die ich dazu gefunden habe einmal näher betrachtet und eine kleine Erhebung dazu gemacht. Leicht verdaulich habe ich hier oben eine kleine Infografik erstellt.
Mobile Marketing
Rund 35% aller (hier ausgewerteten) Experten haben angegeben, dass Mobile Marketing ein wichtiger Trend für das Jahr 2014 sein wird. Das bedeutet in erster Linien, dass Webseiten responsive sein müssen. Dies bedeutet, die Darstellung der Webseite muss für jedes Endgerät angepasst und optimiert werden.
Ein wichtiger Bestandteil einer Mobile Marketing Strategie ist es auch, eine App umzusetzen. Für viele Unternehmen gehört ist mittlerweile zum guten Ton. Entscheidend ist für mich immer, dass eine App nicht umgesetzt wird damit man eine hat, sondern diese muss einen Mehrwert für die Kunden darstellen. Weiterhin muss sie mit der Webseite harmonieren und man benötigt ein übergreifendes Tracking. Für die Suchmaschinenoptimierung kann eine App ebenfalls von Bedeutung sein, da Google in der Websuche nun auch Apps mit einbezieht.
Moblie Marketing wird auch immer wichtiger durch die Möglichkeit, den Kunden standortbezogen Werbung auf das Smartphone auszuspielen. Das heißt, wenn ich in Leipzig in der Innenstadt stehe und nach einem Friseur suche, dann kann ein Salon seine Werbung so ausrichten, dass ich direkt die Werbung für diesen Salon angezeigt bekomme. Dagegen würde es wenig Sinn machen, wenn ich diese Werbung auch in Dresden angezeigt bekomme, da ich für einen Haarschnitt nicht so weit fahren würde. Zum anderen kann ich mit Diensten wie Foursquare oder Google+ Check-In Kunden in mein Geschäft vor Ort locken. In Deutschland gibt es hier noch sehr viel Potential für weitere Entwicklungen, welche Unternehmen im kommenden Jahr in Angriff nehmen.
Content Marketing
Direkt nach Mobile Marketing haben 30,52% aller Experten geschrieben, dass Content Marketing ein wichtiger Trend für das kommende Jahr ist. Einige können es schon nicht mehr hören und lesen, wenn immer und überall über Content Marketing geschrieben wird. Laut einer Studie des Content Marketing Institutes wollen kommendes Jahr Marketer aus dem B2B-Bereich mehr Budget in Content Marketing stecken. Hier stecken viele Unternehmen noch in einer Entwicklungsphase und arbeiten noch an der optimalen Content Strategie. Ein Unternehmens-Blog ist dabei wichtiger Bestandteil für viele Unternehmen bei der Content Marketing Strategie. Die Blogs haben dabei einen großen Einfluss auf den Web-Traffic. Dieser Entwicklung können und dürfen sich Unternehmen nicht mehr verschließen, wenn sich nicht den Anschluss zu den Kunden verlieren wollen.
Social Media
Betrachtet man es genau, dann ist Social Media ein Bestandteil der Content Marketing Strategie. Da aber rund 21% aller Experten Social Media als Online Marketing Trend für das kommende Jahr aufgeführt haben, habe ich es als eigenen Punkt aufgenommen. Wie Content Marketing gehört es für viele Unternehmen bereits zum Bestandteil im Marketing Mix. Je nach Branche unterscheidet sich hier oft nur, welches soziale Netzwerk hauptsächlich genutzt wird.
Social Media wird im Jahr 2014 auch immer mehr an Bedeutung gewinnen, da Google die Einbindung des eigenen Netzwerkes Google+ weiterhin forcieren wird. In den Suchergebnissen findet man immer eingebundene Autorenbilder. In absehbarer Zeit soll es wohl auch einen AuthorRank geben. Das heißt, das Ranking einer Webseite wird mithilfe der Autorität des Autors im jeweiligen Fachgebiet berechnet. Weiterhin werden auch die eigenen Suchergebnisse durch Google+ beeinflusst. Ich sehe in den SERP zum Beispiel immer wieder Beiträge von Personen in meinen Kreisen. Auf diese Art und Weise wird Google das eigene Netzwerk weiter pushen wollen.
MultiChannel-Marketing
Mit MultiChannel-Marketing wird versucht, Kunden über verschiedene Marketing-Kanäle anzusprechen. Dies ist grundsätzlich natürlich keine Neuigkeit oder kein Trend. Es gilt hier, die Customer Journey besser zu verstehen und für jeden Kunden individuell den passenden Kanal zu finden. Es gilt hier, die Reise des Kunden zu tracken und zu verstehen. Es gilt hier auch festzustellen, welche Kontaktpunkte für eine Conversion mit zuständig waren. Dazu gibt es dann verschiedene Attributionsmodelle.
Es ist wichtig, dass die verschiedenen Kanäle nicht nur einzeln betrachtet werden, sondern in ihrer Gesamtheit. Nur dann kann man auch die Kunden optimale erreichen.
OnPage Optimierung
Linkbuilding wird immer schwieriger. Google hebt ein Backlinknetzwerk nach dem anderen aus. Je klüger Google darin wird, unnatürliche Links zu erkennen, desto schwieriger wird es, Links aufzubauen. Natürlich gibt es da auch den Weg, einfach tolle Inhalte zu erstellen, diese zu teilen und dann kommen die Backlinks vielleicht irgendwann nicht von allein. Damit verlässt man sich allerdings darauf, dass irgendjemand einen verlinkt.
Um möglichst gute Rankings in Suchmaschinen zu erzielen, hat man allerdings mit der Optimierung alle Möglichkeiten, diese zu beeinflussen. Die OnPage Optimierung wird laut 11,11% aller Experten im Jahr 2014 einen sehr hohen Stellenwert besitzen. Zum einen sollte man die Webseite mit strukturierten Daten anreichern. Tools wie Sistrix oder OnPage.org helfen dabei, die Webseite zu optimieren.
Zusätzlich soll mehr Wert auf die Conversion-Optimierung gelegt werden. Hier ist für viele Shops und Webseiten noch sehr viel Luft nach oben. Bei der Usability können viele Webmaster ihre Webseite ebenfalls noch weiter optimieren.
Visual Marketing
Auch dies könnte man genau betrachtet mit zu Content Marketing zählen. Da es aber auch von 11,11% aller Experten genannt wurde, habe ich es als einzelnen Punkt heraus gegriffen. Visual Marketing heißt, dass man vermehrt mit Bildern Grafiken und Videos arbeitet. Studien zu folgen lassen sich visuelle Inhalte schneller verarbeiten als Texte. Für einen guten Beitrag brauch man also mehr, als einen Text. Grafiken oder Videos reichern die eigenen Inhalte an und machen das Webseiten-Erlebnis wesentlich spannender. Es steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die eigenen Inhalte von den Kunden in soziale Netzwerke geteilt werden. Man darf auch nie vergessen, YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Schafft man es dort, eine gute Platzierung zu erreichen, dann ist der Erfolg der eigenen Content Strategie gewiss.
Videos mit guten Rankings werden auch auch direkt in der Suche angezeigt und durch Universal Search werden spezielle Ergebnisse wie Bilder ebenfalls in der Suche angezeigt.
Nutzer-Kontext
Auf das Thema Nutzer-Kontext bin ich zum ersten mal durch den Online Marketing-Vordenker Karl Kratz gestoßen. In einem Video auf seiner Webseite hat er einen kurzen Ausblick in den Vortrag „Schöner Ranken“ gegeben. Ich selber war zu dieser Veranstaltung leider nicht zugegeben und das Video befindet sich nicht mehr auf seiner Webseite. Wer trotzdem einen Einblick erhalten möchte, dem lege ich diesen Blogeintrag nahe. Weiterhin gibt es dazu auch einen Artikel in der aktuellen Website Boosting.
Um das Thema Nutzer-Kontext zu verstehen muss man sich intensiv damit auseinander setzen, wie denn Menschen suchen und vor allem in Zukunft suchen werden. Marcus Tandler hat auf der TEDx einen Ausblick in die Zukunft der Suche gegeben. Eine tolle Präsentation, welche er mit viel Power durchzieht und dabei spannende Aspekte aufdeckt.
Dies ist definitiv ein Thema, mit dem man sich auseinander setzen sollte, wenn man die Kunden in den kommenden Jahren weiterhin erreichen will. Google arbeitet an dieser Strategie ohne Rücksicht auf verluste und wer nicht mit zieht wird am Ende auf der Strecke bleiben. Gute Einblick gibt heute schon der Knowledge Graph und Google Now, welche auf viele Suchanfragen optimal Antworten geben können.
Personalisierte Ansprache
Auch die personalisierte Ansprache sehen 11,11% aller Experten als Online Marketing Trend für das Jahr 2014. Das heißt nicht nur, dass Kunden in einem Newsletter mit ihrem Namen korrekt angesprochen werden, sondern geht noch viel weiter. Mit Multivarianten Tests versucht man herauszufinden, welche Ansprache auf welche Kundengruppe am besten wirkt.
Mit diesen Informationen kann man die Kunden schon mal entsprechend der Zielgruppe personalisiert Ansprechen. Wenn man noch einen Schritt weiter geht, erfasst man genau, welcher Kunde was auf einer Webseite liest. Kommt der Kunde auf meine Landingpage und liest den Abschnitt „kaufmännische Argumente“ und convertiert anschließend nicht, dann zeige ich ihm bei seinem nächsten Besuch den Abschnitt „technische Argumente“ und versuche ihn so zum kauf zu bewegen. Technisch ist dies natürlich sehr Anspruchsvoll und dem ganzen sind sicher auch irgendwo Grenzen gesetzt, aber auf diesem Weg kann man jeweils die passenden Informationen für die Kunden ausspielen. Große Unternehmen werden sich im kommenden Jahr dieser Technologie annehmen und sie auch anwenden. Also nicht erschrecken, wenn ihr eine Webseite besucht und plötzlich etwas anderes angezeigt bekommt, als die Person am Nachbartisch.
Professionalisierung
Eigentlich ist dies gar kein richtiger Trend. Hier findet eher etwas statt, was der Sache geschuldet ist. Wenn man sich die oben beschrieben Trends genau anschaut erkennt man genau, dass Online Marketing damit komplexer wird. Damit geht einher, dass sich die Branche immer weiter professionalisieren wird. Mir klingt es immer in den Ohren wenn mir jemand sagt, dass er auch Ahnung von Online Marketing hat. Er hat da auch mal eine kleine Webseite gebaut. Ich will diesen Leuten nicht absprechen, dass sie gar keine Ahnung haben, aber es reicht nicht mehr nur mal in einem Buch zu lesen.
Man muss selber auch erkennen, dass man nicht auf allen Gebieten Experte sein kann. Je umfangreicher die jeweiligen Themen im Online Marketing werden, desto mehr muss man sich darauf spezialiseren. Man muss auch erkennen, dass man selber kaum noch in der Lage sein wird die komplette Bandbreite mit tiefem Wissen abzudecken.
Weitere Online Marketing Trends 2014
Natürlich wurden noch weitere Trends genannt, die aber eher weniger genannt wurden. Da wären zum Beispiel Big Data, E-Mail-Marketing, Local SEO, Inbound Marketing und Storytelling. Big Data spielt in vielen der oben genannten Punkten eine Rolle, daher werden wir nicht drum rum kommen. Inbound Marketing und Storytelling finden wir auch zum Teil in Content Marketing wieder.
Meine persönliche Meinung
Jetzt habe ich die letzten Absätze nur darüber geschrieben, was andere Experten als Online Marketing Trend für das Jahr 2014 sehen. Dabei habe ich natürlich auch eine eigene Meinung. Ich bewege mich hauptsächlich im B2B-Bereich. Dort sind die Themen Content Marketing und Social Media ein großes Thema. Im B2C geht es kaum noch ohne, jetzt zieht langsam der B2B-Bereich nach. Ein Blick in die USA zeigt dabei, dass auch hier viele Potentiale stecken, die von vielen Managern noch abgetan werden: „Das ist eher etwas für eine Consumer Marke.“ Passend dazu auch das Visual Marketing. Den Kunden müssen mehr Möglichkeiten gegeben werden, das eigene Produkt erlebbar zu machen. Hier kann man sich nicht immer an den tollen Umsetzung im B2C Bereich orientieren, da diese zum Teil sehr emotional sind, aber ich denke auch hier finden sich Wege zur Umsetzung. Über Referenzvideos oder Erklärvideos kann man auch einen Zugang zum Kunden finden. Bei Social Media machen es die großen vor. Viele Follower bei Facebook, obwohl man keine Consumer anspricht. Hier werden viele Ressourcen rein gesteckt, um auch in der privaten Welt einen Zugang zu den eigenen Kunden zu bekommen.
Auch ich sehe Mobile Marketing als wichtiges Thema für das kommende Jahr. Webseiten müssen auf mobilen Endgeräten optimal dargstellt werden, da immer mehr Besucher Reisezeiten nutzen, um sich durch das Angebot zu klicken (oder tappen).
Viele der oben genannten Trends spielen ineinander und man sollte sein hauptaugenmerk keineswegs auf einen einzelnen Aspekt ausreichten. Erst in ihrer Gesamtheit betrachtet und umgesetzt wird daraus ein erfolgsversprechender Mix.
Ihr seht weitere oder andere Trends? Dann schreibt einfach einen Kommentar unter den Beitrag. Wenn gewünscht, kann ich auch die erhobenen Daten zur Verfügung stellen.
Quellen:
Ranksider.de – 68 Experten über die Online Marketing Trends 2014
Toushenne.de – 8 Online Marketing-Trends für 2014
Onlinemarketing.de – Welche Online Marketing Trends 2014 relevant sein werden
haufe.de – Die acht wichtigsten SEO-Trends 2014
marketing-project.de – Marketingtrends 2014
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Die Aussage, dass “Mobile Marketing” einer der wichtigsten Trends für 2014 ist, deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. China macht es mit dem rasanten Aufstieg von Weixin (WeChat) bereits vor. Die Smartphone-App wird bereits heute schon von über 271 Millionen Menschen genutzt und immer mehr Firmen verwenden WeChat-APIs fürs “Mobile Marketing”. Mehr dazu in meinem Jahresausblick für 2014: http://www.socialmedia-blog.net/china/das-wird-2014-wichtig-werden/
Social Media: d’accord. Mobile: d’accord. Aber wo ist Local geblieben? „SoMoLo“ wird doch schon überall als das Allheilmittel angepriesen…
Wobei ich eigentlich sagen würde, dass das nicht wirklich Trends sind, sondern eher die Entwicklung/Umsetzung einer globalen Marketing- bzw. Kommunikations-Strategie, denn viele der erwähnten Punkte überschneiden sich. Vieles ist Teil des Content Marketings, OnPage Optimierung ein Teil der SEO, usw.
Wo in den letzten Jahren vereinzelt Fokus auf bestimmte Bereiche gesetzt wurde, folgt jetzt logischerweise die Zusammenführung und Integration.
Ja, man kann viele Sachen nicht direkt differenzieren und sie hängen irgendwie zusammen. So weit möglich, habe ich sie differenziert.
Man hätte vielleicht auch schreiben können „Trends & Entwicklungen“. Ich sehe es aber auch so, dass man sich nicht nur eine Entwicklung stürzen darf, sondern allen Beachtung schenken.
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Hi Matthias,
bin durch Zufall über deinen Artikel gestolpert. Interessant, dass die Trends 2014 auch in 2016 noch aktuell sind. Hatte gerade eine Liste für 2016 mit Content, Mobile, etc…. ;) Ist der Online Bereich vielleicht doch nicht so dynamisch?1?^^ Beste Grüße